Spätestens seit Edward Snowden’s Enthüllungen haben wir alle eine ungefähre Ahnung was mit unseren Daten passieren kann die wir alle so produzieren. Einschlägig bekannte Tech-Giganten machen auch zum größten Teil kein Geheimnis daraus das die Daten benutzt werden für Werbung. Um so mehr nehme ich immer größeren Abstand von Google, Microsoft und vor allem von Online Shops wie Amazon.
Ja, der Speicherplatz bei Google ist günstig, die meiste Zeit verfügbar und alles funktioniert auch recht zügig. Dienste wie Gmail, Kalender und was man alles so “kostenlos” dem User bietet ist aber nicht umsonst. Wir alle bezahlen mit unseren Daten.
Die großen wollen uns immer einreden das ihnen unsere Privatsphäre wichtig sei. Aber wenn man das ganze einmal genauer beleuchtet kann das ja eigentlich gar nicht sein. Diese ganzen “kostenlosen” Dienste die uns an die Hand gegeben werden, müssen irgendwie finanziert werden. Und wenn das nicht über Werbebanner realisiert wird, wie dann? 😉
Ich habe mich dafür entschieden mich von all dem zu trennen und meine eigene Cloud zu betreiben. Die Nextcloud gibt mir in der Standartinstallation schon alles an die Hand was ich brauche. Adressdatenbank, Terminkalender, ToDo Liste und einen Mail Client. So bleiben meine Daten zu 100% unter meiner Verwaltung.
Email Client “SnappyMail” in der Nextcloud
Es werden keine Metatags von Emails ausgewertet um irgendwelches Kapital daraus zu ziehen. Die Telefonnummern, Adressen und Notizen sind in meiner Hand und niemand hat das Recht unter irgend einen Vorwand diese Daten abzurufen.
Über das installieren diverser Apps kann man die Nextcloud mit Funktionen erweitern die man braucht. Das alles kann man im Browser anwenden oder direkt mit Clients wie Thunderbird abrufen. Auf dem Smartphone ist ebenfalls alles abrufbar und die Kontakte und Termine werden reibungslos synchronisiert.
Das ganze liegt auf einer eigens dafür eingerichteten Domain. Die Indexierung der Domain ist insofern sich die Suchmaschinen daran halten nicht möglich. Gehostet auf einem schnellen SSD Hosting. Alles läuft super fix.
Einziger Wehmutstropfen:
Wer schon mal ein WordPress oder ein anderes Datenbankbasierendes System auf einem Webhosting installiert hat, der bekommt auch eine Nextcloud installiert. Aber man muss sich eben auch selbst um alles kümmern. Das heißt regelmäßige Backups sind Pflicht. Vor allem vor einem System Update oder wenn die Apps Updates erfahren.
Ich selbst bin eher bereit diese Zeit zu investieren als das ich meine Daten irgendjemanden anvertraue, bei dem ich nie weiß wo sie liegen, wohin sie gespeichert werden. Es sind meine Daten, und die Sicherheit das sie das auch bleiben bin ich meinen Kontakten schuldig. Der Zeitliche Aufwand ist überschaubar wenn man die Wartung regelmäßig macht. Hat man alles installiert was man braucht, läuft es einfach nur noch.
Mal drüber nachdenken und seinen eigenen Schluss ziehen. 🙂
Fazit:
Der Vorteil einer Cloud liegt auf der Hand. Einerseits ist diese von überall aus erreichbar. Ich kann Zuhause da weiter machen wo ich im Büro oder wo auch immer aufgehört habe. Andererseits macht es den Benutzer Plattformunabhängig. Egal was für ein Betriebssystem man nutzt, man braucht nur einen Webbrowser und eine Internetverbindung.
Wer seine Daten nicht aus der Hand geben will sollte sich über die Alternative einer eigenen Cloud Gedanken machen. Die meisten Hoster bieten das System schon als Schnellinstallation an. Da muss man nix runter und wieder hochladen.
Das System ist Open Source und (wirklich) kostenlos. Adressbuch und Kalender lässt sich mit jedem Client synchronisieren der CalDAV/CardDAV unterstützt, für diejenigen die nicht über die Weboberfläche arbeiten wollen. Da wären der eM Client, Thunderbird oder der Mailclient von Apple, nur um einige zu nennen. Für Android Smartphones benötigt man noch eine App um die CalDAV/CardDAV Funktion nutzen zu können. Wie es beim iPhone ist kann ich nicht sagen.
Im Allgemeinen tentiere ich mehr und mehr zur Verwendung von Open Source Anwendungen. Vor allem seit die meisten Hersteller auf dieses Abo System umgestellt haben. Außerdem sind aus meiner Sicht Open Source Projekte alle samt auf Standard Formaten aufgebaut. Aber dazu mehr vielleicht in einem anderen Beitrag.
Ein schönes Wochenende und bleibt kreativ 🙂
Danke für den Tipp